Einmal mehr planen wir auch in Zukunft schwarze Zahlen zu schreiben. Das ist grossartig, die Kehrseite davon ist aber einmal mehr, dass sich in Dübendorf nichts bewegt. Wie Dagobert Duck sitzen wir in unserem Geldspeicher und verwalten unser Vermögen. In den Änderungsanträgen der GRPK sieht man grosse Liebe zum Detail, was nicht schlecht ist. Dafür gebührt der Kommission auch grossen Dank. Während wir aber Rappen spalten, wenn es um Infotafeln und Einarbeitungszeiten geht, verändert sich die Welt und Dübendorf ausserhalb des Geldspeichers. Der Stadtrat als Gestalter täte gut daran in seiner Politik endlich die Aufgaben der Zukunft anzugehen.
Die Klimakrise wird mit jedem Tag, den wir verstreichen lassen, unaufhaltsamer. In den nächsten Jahren bekommen wir vermutlich drei neue Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden, während wir wissen, dass dies auf wesentlich mehr Gebäuden möglich wäre. Es ist unerklärlich, dass Im Budget nicht Gelder vorgesehen sind, um diese konkreten Umbauten als auch den grösseren Umbau hin zu Netto Null zu finanzieren. Der Umbau ist nötig und wird kommen müssen, die Frage ist nur, wie fest sich Dübendorf davon überraschen lassen wird. Im Moment rasen wir mit 200 Sachen auf die Wand zu.
Insektensterben und Biodiversitätsverlust sind auch keine neuen Themen mehr und sollten dem Stadtrat bekannt sein. Auch zu diesem Thema wurde der Gemeinderat bereits aktiv. Das Thema brennt. Trotzdem verweigert sich der Stadtrat auch bei diesem Thema und möchte keine Lösungen erarbeiten und sich überlegen ob nicht endlich Investitionen nötig wären.
Unabhängig von grossen Krisen verändert sich Dübendorf auch im Kleinen. Hochhäuser und eine stetig wachsende Bevölkerung benötigen Infrastruktur. Diese sollte geplant werden und die Investitionen vorgenommen werden. Passiert dies nicht, sind wir auch in Zukunft auf eine erfreuliche Folge von Zufällen angewiesen wie glücklicherweise geschehen beim Three-Point Schulhochhaus. Sich darauf zu verlassen ist aber in keiner Weise nachhaltig und eine wesentlich grössere Hypothek für die zukünftige Bevölkerung als die Investitionen und Planung heute zu tätigen.
Schlussendlich wird die Grüne Fraktion dem Budget zustimmen und sogar ein paar der Änderungen welche die GRPK vorschlägt. Das Budget ist nicht schlecht, es ist einfach nicht zukunftsgerichtet. Kein Budget zu haben wäre die schlechtere Alternative. In Zukunft erwarten wir aber, dass der Stadtrat seine Verantwortung wahrnimmt und Dübendorf für die Zukunft rüstet, auch im Budget.
Julian Croci, Gemeinderat Grüne
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