Es erstaunt immer wieder, mit welchem Gleichmut Politik und Gesellschaft Konsum fördernde und Wachstum steigernde Lebensumstände weiterverfolgen, obwohl den Meisten die Folgen einer wahrscheinlichen Zweigrad-Zukunft bekannt sind.

Dabei sind die negativen Auswirkungen und die Verknüpfung der Klimaerwärmung mit der Biodiversität wissenschaftlich belegt und beschrieben, z.B. UZH Magazin 2/24 S 28. Dazu kommt, dass die Monokulturen der Landwirtschaft und das Verdrängen von Lebensräumen und besonders das Verdrängen von Schutzflächen, wie Blüh- und Brachflächen, die für das Bestäuben von Kulturen und der Landschaft dienen sollen, den Biodiversitätsverlust weiter vergrössert. Mit der Verdrängung der Schutzflächen lässt sich ein landwirtschaftlicher Mehrertrag erwirtschaften.

Ein weiteres Beispiel und eine deutliche Fehlentwicklung sind die Tonnen von CO2 des boomenden Flugverkehrs, die die Athmosphäre anreichern und die Klimaerwärmung verursachen. Die verursachten Schadstoffe müssen nicht beseitigt werden. Bei jedem Kauf eines Müllsackes, ist nach dem Grundsatz des Verursacherprinzips, die Beseitigung der Schadstoffe enthalten (eingepreist). Wenn die enormen Kosten für die CO2 Beseitigung in die Flugpreise eingerechnet würden, würde der „Markt“ auch anderen Problemen helfen, die Folgen zu mindern (z.B. Massentourismus, Klimaschäden usw.) Natürlich müsste auch nach dem Verursacherprinzip der Verbrauch von Ressourcen eingepreist werden.

Der Biodiversitätsverlust und die bekannten Folgen einer Zweigrad-Erwärmung werden von Politik und Gesellschaft wie „als gegeben in Kauf genommen – d.h. weiter so wie bisher“- natürlich mit einigen Bemühungen, die nicht einschränken dürfen – dann schauen wir mal, was daraus wird.

Gerwin Engel, Dübendorf