Was mich bei den Diskussionen am Info-Stand der SP zur Abstimmung über die Volksinitiative «Dübendorf für alle» am vergangenen Samstag doch überrascht hat, waren die vielen Äusserungen von Dübendorferinnen und Dübendorfern, die mit der Hoffnung verbunden waren, noch lange in ihrer Wohnung bleiben zu können. Die Angst hingegen, dass der Hausbesitzer oder die Hausbesitzerin stirbt, die Liegenschaft an den Meistbietenden verkauft, total saniert oder abgerissen wird, war spürbar. Und die Geschichten waren ähnlich. Trotzdem hoffen die Betroffenen auf eine neue kostengünstige Wohnung, und zwar in Dübendorf.

Was viele nicht wussten und wissen, ist, dass im Artikel 108 der Bundesverfassung unter anderem steht, dass der Bund den Wohnungsbau von Trägern und Organisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus fördert. Was sie hingegen wussten, war, dass Genossenschaftswohnungen mit Kostenmiete um einiges günstiger sind als das Angebot auf dem restlichen Wohnungsmarkt. Die Initiative entspricht genau diesen Wünschen, da die Bauherrschaft sich verpflichtet, neu errichtete Wohnungen in Kostenmiete abzugeben.

Immobilien sind leider oft zu einem interessanten Renditegeschäft geworden und die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die nicht nur an die Gewinnoptimierung denken, weniger geworden. Weshalb aber wird von der Gegnerschaft im Zusammenhang mit der Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» davon geredet, dass wir als Steuerzahlerinnen und Steuerzahler «bezahlen» müssen? Land im Besitz von der Stadt wird im Baurecht abgegeben und Dübendorf kann auf der Einnahmenseite jährlich mit einem vereinbarten Baurechtszins rechnen. Das bebaute Grundstück jedoch bleibt im Besitz der Stadt und wird bei der ebenfalls schon im Voraus vereinbarten Rückgabe an unsere Gemeinde den Wert nicht verloren, sondern nach heutiger Marktlogik, gesteigert haben.

Hinzu kommt, dass Dübendorf die Möglichkeit haben soll, zusätzliches Land für diesen Zweck zu erwerben, damit Familien und ältere Menschen mit wenig Einkommen in unserer Stadt bleiben können, ganz im Sinne unserer Verfassung.

Dorothee Weber, Dübendorf