Kommentar: Die Kürzung der Klimamassnahmen wurde leider per Stichentscheid des Gemeinderatspräsidenten angenommen.

Die GRPK-Minderheit hält es für angemessen, den Betrag von 85’000 CHF in der Hinterhand zu behalten für den Fall, dass sich Gelegenheiten ergeben sollten, weitere Massnahmen in Zusammenhang mit dem Massnahmenplan Klima einfach ergreifen zu können. Dementsprechend würden wir es begrüssen, wenn dieser Kürzungsantrag abgelehnt werden würde.

Julian Croci, Gemeinderat Grüne

Ich habe dummerweise meinen Sekundenleim zu Hause vergessen und ein vorbereitetes Votum habe ich auch nicht, aber ganz grundsätzlich: Der Klimawandel ist eine Realität. Ob man ihn jetzt für menschengemacht hält – was er ist – oder nicht, ist eigentlich zweitrangig. Wahr ist auch, dass wir ihn hier in Dübendorf nicht im Alleingang stoppen werden, denn es ist kein lokales Thema, sondern ein internationales Thema.

Aber was sehr wohl ein lokales Thema ist, sind die lokalen Auswirkungen, wie zum Beispiel die Zunahme der innerstädtischen Hitze. Die Grünen Bezirk Uster haben erst vor kurzem – das wird dann noch in einen Vorstoss von uns fliessen – eine Auswertung in Arbeit gegeben zur Entwicklung des Kronendeckungsrades in Dübendorf. Da geht es darum, dass man anhand von Luftaufnahmen überprüft, wie viel Fläche im Siedlungsgebiet von Baumkronen bedeckt ist und somit beschattet und gekühlt wird. Dabei hat sich eben herausgestellt, dass in Dübendorf von allen untersuchten Gemeinden – wir haben einen Grossteil der Bezirksgemeinden angeschaut – den grössten Rückgang des Baumkronendeckungsgrades verzeichnet. Ich meine, es sind 15% innerhalb von vier Jahren, aber nageln Sie mich auf diese Zahlen jetzt bitte nicht fest.*

Karte: Veränderung des Kronendeckungsgrades in Dübendorf 2017-2021: Die roten und orangen Flächen weisen einen Rückgang aus. In den wenigen grünen Quartieren (Giessen, Zwicky Süd & Casinostrasse) hat der Kronendeckungsgrad zugenommen.

Karte: Veränderung des Kronendeckungsgrades in Dübendorf 2017-2021: Die roten und orangen Flächen weisen einen Rückgang aus. In den wenigen grünen Quartieren (Giessen, Zwicky Süd & Casinostrasse) hat der Kronendeckungsgrad zugenommen.

Es findet im städtischen Raum quasi eine Abholzung statt. Gleichzeitig steigen aber die Temperaturen. Die Sonne scheint auf den Asphalt und so entsteht im Sommer immer mehr Hitze. Das ist gerade für ältere Menschen ein Gesundheitsrisiko. Massnahmen wie diese Mikroparks, über die wir vorher gesprochen haben, können hier einiges bewegen, in dem man eben mehr Bäume pflanzt und dadurch solche Kaltluftkorridore erzeugt, die die Stadt etwas abkühlen. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen für sinnvolle Klimamassnahmen.

Diese Dinge kosten halt Geld. Ich halte es wirklich nicht für klug, bei diesem Thema, wo wir einen Auftrag vom Volk und auch einen Auftrag vom Gemeinderat selbst haben, Geld herauszustreichen. Wir werden diese 85’000 Franken brauchen – wenn nicht in diesem Jahr, dann in den Folgejahren. Und noch mehr werden wir brauchen. Danke schön

David Siems, Gemeinderat Grüne Dübendorf

*Anmerkung: Zwischen 2017 und 2021 nahm der Kronendeckungsgrad in Dübendorf um 15,5% ab. Dübendorf weist damit den höchsten Verlust unter den untersuchten Gemeinden Uster, Volketswil, Egg, Greifensee und Schwerzenbach auf.