Im Rahmen der Budgetdebatte vom 9. Dezember hat eine Gemeinderatsmehrheit das Budget für Klimamassnahmen um 85’000 Franken gekürzt. Bei 31’500 Dübendorfer:innen ist das eine Ersparnis von 2.70 Franken pro Kopf. Dafür gibt es heute nicht einmal mehr eine Tasse Kaffee. Wer zur überwältigenden Mehrheit der Menschen in diesem Land gehört, die den Klimawandel nicht leugnet, kann da eigentlich nur leer schlucken.
Für einen halben Znacht die Wohnungsnot weiter angeheizt
Flau im Magen wird einem spätestens dann, wenn man sich folgendes bewusst macht: Dübendorf ist ein Steuerparadies. Nur gerade 30 der 160 Zürcher Gemeinden haben noch tiefere Steuern. Es ist also nicht so, dass es irgend einen realen Spardruck für Dübendorf gäbe. Von diesem Status als Steuerparadies merkt der Mittelstand in der Steuerrechnung nichts. Im Vorjahr wurden die Steuern um einen weiteren Prozentpunkt gesenkt. Wer durchschnittlich verdient (68’800 Franken steuerbares Einkommen pro Jahr), hat damit 36.55 Franken Steuern gespart. Ein halbes Nachtessen im Restaurant.
Diese Art von Steuer- und Ausgabenpolitik nützt nur einer Minderheit von sehr gut verdienenden Personen. Hier spreche ich nicht von Leuten, die etwas üppigere 100’000 Franken verdienen. – Sie sparen mit 62.05 Franken immerhin genug Steuern für das ganze Nachtessen. Ich spreche von Leuten, die in erster Linie nach Dübendorf oder überhaupt in unser Land ziehen, um von tiefen Steuern zu profitieren. Im Gegensatz zu richtigen Flüchtlingen ist das eine wesentliche Ursache für die steigenden Mieten im Land. Mir ist eine Siedlung in Dübendorf bekannt, in der jede Mietwohnung über einen eigenen Weinkühlschrank verfügt. Solche Wohnungen werden nicht für den Mittelstand gebaut und sind für diesen auch kaum bezahlbar. Sie ersetzen in Dübendorf nach und nach günstige Wohnungen.
Steigende Mieten dank sinkenden Steuern
Dass man als Eigentümerschaft so etwas überhaupt vermieten kann, liegt nur daran, dass Dübendorf durch seine aggressive Steuerpolitik für potente Steuerzahlende attraktiv geworden ist. Hier spürt der Mittelstand die Auswirkungen von Steuersenkungen im eigenen Portemonnaie plötzlich sehr deutlich – aber im negativsten Sinn. Denn die Mieten steigen um weitaus mehr, als um das eingesparte Nachtessen.
Wer zur Miete In Dübendorf wohnt und sich das auch in Zukunft leisten können möchte; wer statt einem Weinkühlschrank in der Wohnung lieber mehr schattenspendende Bäume vor der Haustür hätte, wählt 2026 die Grünen Dübendorf.
David Siems, Gemeinderat Grüne Dübendorf
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