Am Informationsabend der Grünen Dübendorf vom 8. Oktober zum Thema PFAS nahmen 22 Interessierte teil. Ökotoxikologin Dr. Alexandra Kroll beleuchtete eindrücklich, wie ernst die Belastung durch diese „Ewigkeitschemikalien“ ist. Dennoch beendete sie ihren Auftritt mit einem hoffnungsvollen Schlusswort.

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sind künstlich hergestellte Chemikalien, die in zahlreichen Alltagsprodukten vorkommen. Ein zentrales Problem: Sie sind nicht biologisch abbaubar. Dadurch reichern sie sich sowohl in der Umwelt als auch im menschlichen Körper stetig an. Die Glatt gehört dabei zu den drei am stärksten mit PFAS belasteten Fliessgewässern der Schweiz.

Dr. Alexandra Kroll, Mitarbeiterin am Oekotoxzentrum auf dem EMPA-EAWAG-Campus, zeigte in ihrem Vortrag auf: Die Forschung kennt bislang nur die „Spitze des Eisbergs“. Es fehlen umfassende Daten über die Auswirkungen auf Ökosysteme und Organismen. Klar ist jedoch bereits heute, dass PFAS auf zellulärer Ebene wirken und chronische Krankheiten begünstigen können. Besorgniserregend: 41 % der gebärfähigen Frauen in der Schweiz weisen PFAS-Blutwerte oberhalb der Schwelle auf, bei der Immunrisiken für ihre Kinder auftreten können.

Auch die Sanierung belasteter Böden stellt ein enormes Problem dar. Zwar ist eine Reinigung grundsätzlich möglich – sie macht die Böden jedoch dauerhaft unfruchtbar und erzeugt PFAS-haltige Abfälle. Zudem ist der Prozess sehr energie- und wasserintensiv.

 

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Interessiertes Publikum

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine angeregte Diskussion: Die Teilnehmenden stellten zahlreiche Fragen zu Messmethoden, politischen Verantwortlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten.

Trotz düsterer Fakten verabschiedete sich Dr. Kroll mit einer optimistischen Anmerkung: Unser Verständnis von PFAS hat sich dank der Forschung in den letzten Jahren drastisch verbessert. Eigentlich eine gute Grundlage, um das PFAS-Problem in den Griff zu bekommen. Gemeinderat David Siems fügte beipflichtend an, dass es nun an der Politik liege, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und zu handeln.

Die Grünen Dübendorf danken Dr. Kroll herzlich für ihre kurzfristige Zusage und den eindrücklichen Beitrag.

Grüne Stadt Dübendorf