Der Vorstand der Grünen Dübendorf hat zur Fremdsprachen-Initiative die Ja-Parole beschlossen, entgegen der Parole der kantonalen Grünen. Der Entscheid fiel nicht einstimmig und auch die BefürworterInnen haderten lange mit der Zustimmung. Der Lehrplan 21, der im Schuljahr 2018/19 eingeführt wird, sieht zwei Fremdsprachen in der Primarschule vor. Die Volksschule hatte in jüngster Vergangenheit viele Umbrüche zu verkraften, auch in Zukunft wird es noch Neuerungen geben. Und jetzt kommt diese Initiative und will wieder zurück auf Feld 1? Nach knapp zehn Jahren wieder nur eine Fremdsprache in der Primarschule?
Das Hauptargument für die Initiative ist meiner Meinung nach die Fächerverteilung in der Primarschule. Schon jetzt haben die Kinder zusätzlich zum Deutsch ab der 2. Klasse zwei Stunden Englisch pro Woche und ab der 5. Klasse zwei Stunden Französisch. Gemäss Lehrplan 21 werden diese Stunden in Zukunft noch erhöht, Englisch wird aber erst ab der 3. Klasse unterrichtet. Die Sprachen sind gegenüber den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Wissenschaft und Technik) übervertreten. Auch das Gestalten, die Musik und der Sport müssen ihren Platz haben und dürfen nicht sukzessive zugunsten der Sprachen zurückgedrängt werden. Solide Deutsch zu lernen, dazu eine Fremdsprache intensiv – das sollte der Fokus sein in der Primarschule.
Viele Lehrpersonen befürworten die Initiative, so auch der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband. Sie müssen es wissen, setzen sie sich doch täglich in der Praxis mit Vor- und Nachteilen des frühen Fremdsprachenunterrichts auseinander! Für mich ein weiteres Argument, am 21. Mai Ja zu stimmen.
Flavia Sutter, Grüne Stadt Dübendorf
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