Die beste aller möglichen Schulen steht wohl nicht in Dübendorf. Dass so kurz nach den Wahlen eine Abstimmung verschoben werden muss, weil plötzlich neue Fakten auf dem Tisch liegen, irritiert. Und dass der Zeitpunkt ein reiner Zufall ist, scheint eher unwahrscheinlich.
Für die Anschaffung von Containern als Zwischenlösung genehmigte die Primarschulpflege Kredite von rund 5 Mio. Franken und deklarierte diese Ausgaben als gebunden. Das bedeutet, Stadtrat, Parlament und Volk haben nichts mehr dazu zu sagen. Aus diesem Grund geht der Stadtrat nun rechtlich gegen die Primarschulpflege vor.
Allein die Tatsache, dass für einen so hohen Betrag Container auf die Pausenplätze gestellt werden müssen, weist auf eine Fehlplanung seitens der Schulpflege hin. Dass in diesem Zusammenhang aber auch noch eine Abstimmung verschoben und ein Rekurs eingeleitet wird, zeigt, dass in diesem Gremium noch andere Probleme existieren. Die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat lässt offensichtlich zu wünschen übrig. Wäre dies vor den Wahlen bekannt geworden, hätten die Wähler*innen Gelegenheit gehabt, die Zusammensetzung der Primarschulpflege zu ändern. Der Verdacht liegt nahe, dass diese Informationen bewusst zurückgehalten wurden, um genau das zu verhindern. Da die Grünen fair politisieren, verzichten sie dennoch auf eine Stimmrechtsbeschwerde gegen das Wahlergebnis.
Mit einer transparenten Kommunikation würden wir keine Schlagzeilen über Container, Kosten und Rekurse lesen, sondern über Einweihungen, neue Unterrichtsmöglichkeiten und erwartungsvolle Kinderaugen. Solche Schlagzeilen dürfte man auch schon vor den Wahlen bringen.
In den nächsten Tagen sollte aber nicht der Rechtsstreit zwischen Stadtrat und Primarschulpflege im Vordergrund stehen, sondern die Sicherstellung von genügend Schulraum. Damit ein solches Desaster kein zweites Mal passiert, muss die Zusammenarbeit der Verantwortlichen markant verbessert werden. Dieses Ziel sollte in der Dübendorfer Bildungspolitik an oberster Stelle stehen.
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