Die Motion „Starke Gewichtung der Integration in der Flüchtlingsbetreuung“ wurde mit 11 zu 23 Stimmen abgelehnt.

Eine schnelle Integration ist essentiell für Geflüchtete, die nach Dübendorf kommen. Dank ihr können die neuen Einwohnerinnen und Einwohner in der Schweiz Fuss fassen. Gute Deutschkenntnisse helfen, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen und einen Arbeitsplatz zu finden. Der Austausch mit Menschen, die schon lange in der Schweiz leben oder hier geboren wurden, erlaubt es ihnen, einen Freundes- und Bekanntenkreis aufzubauen. Schlussendlich bieten Integrationsmassnahmen und Angebote auch Beschäftigung, die verhindern können, dass Geflüchtete durch Langeweile und soziale Isolation psychische Probleme bekommen.

Doch nicht nur für die Geflüchteten Menschen selbst ist eine schnelle Integration wichtig, auch Dübendorf profitiert davon. Da die meisten Asylanträge seit kurzem behandelt werden, während die Menschen noch in den Bundesasylzentren untergebracht sind, werden Heute und in Zukunft hauptsächlich Menschen in Dübendorf untergebracht, die sich für längere Zeit in der Schweiz aufhalten. Verpassen wir es, sie zu integrieren und ihnen den Einstieg in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen, könnte die Folge sein, dass sie ihr Leben lang auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Es ist nicht nur menschlich zwingend, sondern auch finanziell sinnvoll in die Integration zu investieren.

Neben dem direkten Engagement der Gemeinde, zum Beispiel durch gratis Deutschkurse und Beschäftigungsangebote mit starkem integrativem Charakter, braucht es auch den Einsatz der hinzugezogenen Partner. Vor allem die Organisation, die für die Betreuung der Geflüchteten zuständig ist, muss ein Umfeld bieten, welches Integration ermöglicht. Dazu gehört eine menschenwürdige Unterbringung, die Möglichkeit, Besuch zu empfangen und Privatsphäre, die Erholung ermöglicht. Deshalb fordern wir die Stadt dazu auf, ihren Schwerpunkt in der Flüchtlingsbetreuung auf schnelle Integration zu legen und Dritte, die sie für diese Aufgabe hinzuzieht, nach diesem Kriterium auszuwählen. Im Sinne der Transparenz soll die Stadt einen jährlichen Bericht erstellen, in welchem sie die Massnahmen und Fortschritte aufzeigt. Schlussendlich wollen wir, dass Menschen, die vor für uns unvorstellbarer Not und Gefahren geflohen sind, eine Zukunft in Dübendorf haben, die ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglich und Dübendorf bereichert.

Julian Croci, Gemeinderat Grüne