In diesen Tagen jährt sich die Einführung des Frauenstimmrechts auf Bundesebene zum fünfzigsten Mal. Doch haben Sie gewusst, dass die Dübendorferinnen auf Gemeindeebene ihre Rechte schon zwei Jahre vorher einfordern konnten? An der Gemeindeabstimmung vom 14. September 1969 stimmten die Dübendorfer dem Frauenstimmrecht mit 63% Ja-Anteil deutlich zu. Dübendorf gehörte damals zu den ersten Gemeinden des Kantons Zürich, die diesen wichtigen Schritt wagten. Winterthur brauchte zum Beispiel noch etwas länger.

Foto: Rosmarie Zapfl während ihrer Zeit im Nationalrat 1995-2006 (parlament.ch)

Foto: Rosmarie Zapfl während ihrer Zeit im Nationalrat 1995-2006 (parlament.ch)

Am 2. Mai 1977 schrieb Dübendorf dann sogar Geschichte: Der Gemeinderat wählte Rosmarie Zapfl für das Amtsjahr 77/78 zu seiner Präsidentin. Dübendorf war die erste Gemeinde im ganzen Kanton, in der eine Frau das höchste Gemeindeamt bekleidete.

Ein knappes Jahr später wurde Frau Zapfl dann als erste Dübendorferin in den Stadtrat gewählt und übernahm dort den Posten der „Fürsorge- und Vormundschaftsvorständin“, was dem heutigen Sozialvorstand entspricht.

Dübendorf ist bei der Gleichstellung von Frau und Mann also nicht bloss mitgelaufen, sondern mutig voran geschritten. Ein Grund, stolz auf unsere Gemeinde zu sein.

Werfen wir noch einen Blick auf die heutige Situation in Gemeinde- und Stadtrat. Von 40 Gemeinderäten sind 13 Frauen, von sieben Stadträten sind zwei Frauen. Die Frauen sind also in beiden Gremien deutlich untervertreten. Liebe Frauen, nächstes Jahr finden Kommunalwahlen statt. Es wäre schön, wenn mehr Frauen das Leben in unserer Stadt mitbestimmen würden. Es braucht die weibliche Sicht in diesen Gremien! Traut euch und meldet euch bei den Parteien oder bei den jetzigen Ratsmitgliedern direkt. Sie werden euch sicher gerne Auskunft geben.

Flavia Sutter, Gemeinderatspräsidentin 2020/21