Die Grüne Fraktion begrüsst es sehr, dass Tanja Boesch das wichtige Anliegen einer Koordinations- und Beratungsstelle für Altersfragen eingebracht hat. In ihrem Postulat spricht sie im Zusammenhang mit dem Pflegegesetz auch die Themen chronische Krankheiten und Behinderungen an.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, aber eben nicht nur im Hinblick auf das Pflegegesetz: Bedürfnisse und Hindernisse von Senior*innen und Menschen mit Behinderungen überschneiden sich in den meisten Bereichen. Viele Senior*innen leben mit einer altersbedingten Behinderung, weshalb die Themen sich eigentlich nicht wirklich trennen lassen. Wir meinen daher, dass der Stadtrat das Postulat entsprechend offener als Koordinations- und Beratungsstelle für Alter und Behinderung fassen sollte.

Zudem finden wir, dass die Bedürfnisse dieser Zielgruppe nicht auf den institutionellen Rahmen reduziert werden sollten. Fahrdienste sind beispielsweise eine gute Sache. Noch besser ist es aber, wenn die Betroffenen sich dank einem barrierefreien Busnetz so lange wie möglich selbständig durch die Stadt bewegen können. Der Gang zur Bushaltestelle, das Lesen des Fahrplans, Ticketkauf am Automaten oder beim Busfahrer – das alles sind Aktivitäten, die die Betroffenen körperlich und geistig fit halten und ihnen grösstmögliche Selbstbestimmung garantieren. Gemäss Behinderten Gesetz, welches übrigens auch nicht zwischen Senior*innen und Menschen mit Behinderungen unterscheidet, verlangt eigentlich, dass der ÖV bis Ende 2023 barrierefrei sein muss. Diese Frist werden auch wir in Dübendorf vermutlich verpassen.

In diesem und ähnlichen Themenfeldern könnte eine Koordinationsstelle, eventuell unterstützt durch eine Arbeitsgruppe aus der Bevölkerung, ein wertvolles Instrument sein, um die Stadt auch im nicht institutionellen Rahmen senioren- und behindertenfreundlicher zu gestalten.

Julian Croci, Gemeinderat Grüne