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Liebe Dübendorferinnen und Dübendorfer, sehr geehrter Gemeinderatspräsident, geschätzter Stadtrat & Kolleginnen und Kollegen, Liebe Vertreterinnen und Vertreter der Medien

Jetzt haben wir gehört, was in den letzten Jahren in der Sozialbehörde schiefgelaufen ist. Für eine moderne Stadt, wie es Dübendorf gerne sein möchte, ist das beschämend.

An dieser Stelle bitte ich im Namen der Grünen Fraktion die Klientinnen und Klienten um Entschuldigung. Dass Hilfe suchende Menschen würdig angehört und behandelt werden, ist für uns eine Selbstverständlichkeit.

Ebenfalls tun uns die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialbehörde leid. Sie leisten eine wichtige Arbeit. Leider haben einige schwarze Schafe ein schlechtes Licht auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworfen.

Zuletzt finden wir es sehr schade, dass weder der Stadtrat noch der Gemeinderat früher intervenierte. Aus dem Bericht ist zu lesen, dass viele Verfehlungen gemacht wurden, weil diese schon seit längerer Zeit so gemacht wurden. Man machte einfach weiter, wie man es sich gewohnt war. Leider wurde auch damals nicht immer sauber gearbeitet und geführt. Wenn die Untersuchung auf vorangehende Legislaturen erweitert worden wäre, hätte man sicher noch mehr Verfehlungen aufgedeckt.

Warum der Stadtrat nicht von sich aus auf die Missstände reagierte, bleibt sein Geheimnis. Augen zu und durch ist für Menschen in Not keine Option. Von Menschen, die mit der Existenz kämpfen, ist mit wenig Widerstand zu rechnen.

Im Gemeinderat kamen von der SP und den Grünen Voten und Anfragen zu den Missständen. Diese wurden aber häufig an Formalitäten aufgehängt und abgewiesen. Von der bürgerlichen Seite war zu hören, dass man aufhören sollte, Kritik an einem Amt zu üben, das seit Jahrzehnten saubere Büez lieferte.

Wenn man unter sauberer Büez versteht,

Die Grüne Fraktion hat eine andere Vorstellung von sauberer Büez.

Für uns gehört eine professionelle und menschwürdige Beratung zum Standard einer modernen Stadt. Kompetenzen müssen klar geregelt sein und eingehalten werden.

Dübendorf sollte auf Sozialdetektive verzichten. Für Verbrechen wie das Erschleichen von ungerechtfertigter Sozialhilfe ist die Polizei zuständig.

Dübendorf sollte Verantwortung zeigen und eigene Not- und Asylunterkünfte besitzen. Dann wären wir für den Zustand verantwortlich und können niemandem die Schuld in die Schuhe schieben.

Stadtratsmitglieder sollten hohe Sachkenntnisse ihres Ressorts haben. Niemand ist perfekt, aber weiterbilden können sich alle.

Zu guter Letzt hoffen wir, dass mit dieser Administrativuntersuchung ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Dübendorf endet. Die Lehren, die der Stadtrat und der Gemeinderat daraus ziehen, werden wir gespannt verfolgen. Wir helfen gerne mit, die Situation zu verbessern.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Oliver Kellner, Gemeinderat Grüne