«Was die Schuldenbremse mit der gelebten Nachhaltigkeit zu tun hat», Leserbrief vom 22. April
In ihrem Leserbrief fragt Stefanie Huber, was wir unseren Kindern in 15 Jahren sagen werden, wenn sie wegen unseren heutigen Investitionen höhere Steuern zahlen müssen. Dahinter steckt die Ideologie, dass wir morgen pleite sind, wenn wir heute nicht sparen.
Sparen ist wichtig, ein Sparzwang geht nach hinten los. Die Schuldenbremse favorisiert kurzfristiges Denken. Ein Beispiel dafür: Ein nachhaltiges neues Schulhaus mit Erdsondenheizung und Solarzellen kostet im Bau mehr, rentiert sich aber bereits nach wenigen Jahren. Kurzfristige Zwangssparende favorisieren die Erdölheizung, da in der Anschaffung billiger. Wir sparen also heute, damit unsere Kinder nachher mehr Wartungs- und Energiekosten über höhere Steuern bezahlen. Der Sparzwang geht nach hinten los.
Mir ist langfristiges Denken wichtiger, als jedes Jahr eine positive Jahresbilanz. Jedes erfolgreiche Unternehmen hat Phasen, in denen es auf neue Technologien und Bedürfnisse umschwenken muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Um nachhaltig zu überleben, wird investiert. Der Profit in den Folgejahren ist um einiges höher.
Schauen wir der Wahrheit ins Auge: Wer zukunftsgerichtet in Generationen denkt, ist gegen die Schuldenbremse. Dübendorf hat es auch ohne sie geschafft, Investition aufzuschieben und puritanisch zu leben. Die Mehrheit der Volksvertreter wollte es so und wird es die nächsten vier Jahre auch so wollen. Die grüne Zahl in der Bilanz ist auch ohne Schuldenbremse gesichert
Nikolaos Kaintantzis, Mitglied der Grünen Dübendorf
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