Um die Jahrtausendwende gab es noch keine Südanflüge. Die Anflüge wurden über den deutschen Luftraum abgewickelt. Deutschland war aber irgendwann nicht mehr gewillt, das im damaligen Umfang hinzunehmen und forderte einen Kompromiss in Form eines Staatsvertrags. Das Verhandlungsergebnis hätte der Schweiz zwar deutlich mehr Fluglärm beschert. Deutschland hätte den Zugang zu seinem Luftraum aber auch ohne weiteres noch mehr beschränken können.
In einem Akt beispielloser Schlaumeierei torpedierten dann die Zürcher Regierung und das Bundesparlament diesen Kompromiss, weil er nicht im Interesse der Zürcher Bevölkerung liege. Damit war der Kompromiss vom Tisch, Deutschland schränkte den Zugang zu seinem Luftraum noch stärker ein und wir haben seither die Südanflüge.
Die aktuelle Abstimmung über die Pistenverlängerung geht für mich in eine ähnliche Richtung: Man verspricht uns Glattalern, dass der Kapazitätsausbau dann nur genutzt wird, um einen Teil der Südanflüge nach Osten und Norden zu verlagern. Doch so wie Deutschland vor 20 Jahren nach dem Nein zum Staatsvertrag am längeren Hebel sass, so wird auch der Flughafen nach unserem Ja am längeren Hebel sitzen: Die zusätzlichen Kapazitäten sind dann geschaffen und es wird keinen Grund geben, sie nicht gewinnbringend mit Flügen zu füllen.
Der Schildbürgerstreich von vor 20 Jahren würde sich wiederholen: In der Annahme, wir könnten einen besseren Deal für uns herausholen, würden wir unserem Kanton noch mehr Fluglärm bescheren.
David Siems, Grüne Dübendorf
Siehe auch: Chronik des Seilziehens über den Staatsvertrag
21. Februar 2024 um 20:25 Uhr
Super Artikel besten Dank. Seit wir in Gockhausen wohnen sind wir mit den Thema konfrontiert. Der Fliegerei gehören die Flügel gestutzt!
Auch den 2. Lärm – und Gestankverursacher Autoverkehr müsste etwas Luft aus den Pneus gelassen werden. Mit dem Fahrrad ist es extrem lebensgefährlich die Route Hoffnung hoch nach Gockhausen und gleichermassen gefährlich durch den Wald über Dreiwiesen in die Stadt zu fahren.
Bei Gegenverkehr müssen die Autos hinter mir her fahren und quetschen sich gerade im Feierabendstau haarscharf am Velo vorbei, mein Vorderrad ist bereits im angrenzen Acker… oder im Wald. Ein Autofahrer schrie sogar aus dem Fenster es sei verboten mit dem Velo hoch zu fahren!
Mit der enormen Verdichtung unf Zuwachs an Bevölkerung wird die Verkehrssituation über den Berg wohl noch zunehmen.
Danke für Euer Feedback und liebe Grüsse
Isa Nogara
Wesshalb ist diese Strasse so fahrradfeindlich.
22. Februar 2024 um 13:55 Uhr
Liebe Isa, absolut einverstanden – dort muss in Sachen Velo dringend etwas getan werden. Soweit es die Ursprungstrasse betrifft, ist es Sache des Kantons. Die Stadt hat zumindest einen separaten Veloweg zwischen Chämmatten und Stettbach Dorf im kommunalen Richtplan geplant. Unser Juli-Stammtisch findet übrigens in Gockhausen statt. Wir können bei der Gelegenheit (oder einem anderen Treffen) gerne vertieft über die Situation in Gockhausen sprechen. Liebe Grüsse, David Siems
https://gruene-duebi.ch/veranstaltung/naechster-gruener-stammtisch/
22. Februar 2024 um 15:57 Uhr
Danke fürs Dein Feedback David,
Falls ich es mir einrichten kann komme ich gerne.
Liebe Grüsse
Isa