Bauabfälle machen 84% des Abfallvolumens der Schweiz aus. Überhaupt ist der Verbrauch von sogenannter grauer Energie in der Bauwirtschaft gewaltig.
Das hat unter anderem auch etwas damit zu tun, dass moderne Bauten viel fragiler sind, als solche aus vergangenen Epochen und schneller ersetzt werden müssen: Gewöhnlicher Beton hält etwa 80 Jahre, während in der Innerschweiz noch Holzhäuser aus der Gründerzeit der Alten Eidgenossenschaft zu finden sind – 600 bis 700 Jahre alt und nach wie vor bewohnbar.
Und während für Beton ganze Strände abgebaggert werden, was zu Küstenerosion, Landverlust und anderen Umweltproblemen führt, können Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden.
Darüber hinaus bieten Altbauten aus Gottfried Kellers Zeiten allerlei Nischen für Fledermäuse, Vögel, Eidechsen und andere Tiere. Moderne bauten haben dagegen meist eine sehr einheitliche, geschlossene Gebäudehülle, die der Natur keinen Raum zugesteht. Moderne Nisthilfen sind nichts anderes als Imitationen dieser fehlenden Nischen.
Wegen der sehr schwachen Anwendung des Heimatschutzes im Kanton Schwyz werden die jahrhundertealten Holzhäuser dort übrigens nach und nach abgerissen. Sie müssen profitablen und kurzlebigen Betonneubauten Platz machen.
Der Ortsbild- und Heimatschutz ist darum ein kleiner aber wichtiger Teil der Biodiversitätsinitiative. Es ist schade, dass diese Aspekte vom Initiativkomitee kaum beleuchtet werden. So bietet man den Gegnern des Umweltschutzes eine vermeidbare Angriffsfläche. Deshalb ist es besonders wichtig, sich nicht beirren zu lassen und am 22. September JA zu stimmen.
David Siems, Gemeinderat Grüne Dübendorf
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