„Die eigene Welt des Theo Zobrist“, Leserbrief vom 8. Januar

Patrick Schärli kritisiert in seinem Leserbrief Theo Zobrist wegen dessen Haltung zum Einkauf der Stadt in die Three Point-Überbauung. Nun bleibt es meiner Ansicht nach offen, ob der Stadtrat bzw. das Büro des Gemeinderats Verfahrensfehler gemacht hat oder nicht und Patrick Schärli ist hier vielleicht zu Recht anderer Meinung als Zobrist. Die SP-Fraktion fand die Einwände von Theo Zobrist auf alle Fälle nicht so gravierend, als dass es sich gelohnt hätte, das Vorhaben deshalb zu gefährden. Die SP ist aber eine offene Partei, wir legen viel Wert auf die Meinungsvielfalt innerhalb der Partei und es ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass es zu Sachthemen verschiedene Ansichten gibt. Dies kann sich dann auch im Gemeinderat im Abstimmungsverhalten niederschlagen, wie das auch in anderen Fraktionen der Fall ist.

Ich verstehe deshalb nicht, warum Patrick Schärli die SP frontal angreift und die Frage stellt, ob die SP «noch ernst zu nehmen ist». Wie bitte? Ist Schärli evtl. schon im Wahlkampfmodus der CVP-«die Mitte» für 2022? Die Kritik von Theo Zobrist war wirkungslos, das Geschäft ging problemlos und mit Unterstützung der SP durch den Gemeinderat und es kam niemand zu Schaden.

Leider ist das nicht immer so. Die CVP stellte z.B. während vielen Jahren die Vizepräsidentin der Sozialbehörde, die diesem Gremium ein Vierteljahrhundert angehörte. In dieser Funktion hatte sie wesentlichen Einfluss auf die Sozialabteilung und hat offensichtlich nichts gegen die Missstände unternommen, die wir heute in dieser Abteilung haben. Und dabei kamen wirklich Menschen zu Schaden.  Es wäre deshalb besser gewesen, Patrick Schärli hätte sich frühzeitig um problematische Äusserungen und vor allem Handlungen von Behördenmitgliedern seiner Partei gekümmert anstatt andere zu attackieren. Also bitte vor der eigenen Haustüre kehren und zwar dort, wo es wirklich draufankommt.

Hans Baumann, Dübendorf