In der «Aargauer Zeitung» bringt mit dem Dübendorfer Stadtrat und Nationalrat Martin Bäumle ein weiterer Politiker Gebietsabtretungen an Russland zur Beendigung des Ukraine-Krieges ins Spiel. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Die Geschichte zeigt überdeutlich: Wenn man Eroberer etwas erobern lässt, erobern sie immer weiter. Egal, ob man nun Putins früheres Vorgehen in Georgien, auf der Krim oder im Donbas betrachtet, oder sich daran erinnert, wie das Deutsche Reich das Sudetenland, Tschechien und die Hälfte Polens folgenlos einnehmen durfte.
Bekommt Putin seine Landbrücke zur Krim, will er als nächstes eine nach Kaliningrad und marschiert ins Baltikum ein. Und selbst wenn man das ausser acht lässt: Die Ostukrainische Bevölkerung darf dem Kreml-Regime schon aus humanitären Gründen nicht zum Frass vorgeworfen werden.
Im Unterschied zur damaligen Situation mit dem Deutschen Reich gibt es diesmal auch gar keinen Grund für Zugeständnisse: Die Verluste der Russischen Armee sind dreimal so hoch wie jene der Ukrainischen Armee und Russland hat nicht die nötigen Mittel, um verlorene Kriegsgeräte und Offiziere rechtzeitig ausreichend zu ersetzen. Die Wirtschaftsleistung Russlands entspricht etwa jener von Spanien und das auch nur, weil Öl- und Gaspreise so hoch sind.
Die Ukraine kann diesen Krieg gewinnen, wenn sich Deutschland ein Beispiel an Osteuropäischen Staaten nimmt und mehr militärische Unterstützung leistet.
Auf lange Sicht wird die Energiewende den russischen Grossmacht-Fantasien sowieso ein Ende setzen. Im zweiten Punkt kann sogar die Schweiz etwas beitragen, ohne ihre Neutralität aufzugeben.
David Siems, Dübendorf
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