Seit der Jahrtausendwende ist der Bestand landwirtschaftlich gehaltener Tiere in der Schweiz um beinahe die Hälfte gestiegen. Fast 80 Millionen Tiere wurden 2020 zur Fleischgewinnung getötet. Gleichzeitig ist die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe von rund 70’000 auf weniger als 55’000 zurückgegangen. Pro Betrieb werden heute also erheblich mehr Tiere gehalten.

Massentierhaltung führt in die Sackgasse

Diese Entwicklung ist fatal fürs Tierwohl und steht dem Ziel einer standortgerechten Schweizer Landwirtschaft entgegen. Heute werden grosse Gruppen an Individuen auf engstem Raum zusammengepfercht. Regelmässiger Auslauf ins Freie und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Tiere kann in dieser Haltungsform nicht sichergestellt werden.

Für eine tiergerechte und nachhaltige Landwirtschaft

Hier setzt die Initiative gegen Massentierhaltung an: Sie weist den Weg hin zu einer standortangepassten Landwirtschaft, die für eine ressourcenschonende und tierfreundliche Produktion steht. Konkret fordert die Initiative eine tierfreundliche Unterbringung, den Zugang ins Freie, eine schonende Schlachtung und kleinere Gruppengrössen je Stall.

Einheimische Landwirtschaft wird nicht benachteiligt

Schweizer Bäuerinnen und Bauern sollen gegenüber dem Ausland nicht benachteiligt werden. Deshalb fordert die Initiative auch eine Importregulierung. Diese ist WTO-konform, wenn die importierten Produkte der «öffentlichen Moral» eines Landes widersprechen, was eine Annahme der Volksinitiative klar belegen würde.

Das Verständnis von Konsumierenden und Produzierenden ist für die GRÜNEN als Brückenbauer:innen und für die Weiterentwicklung der festgefahrenen Landwirtschaftspolitik unabdingbar. Mit der Kleinbauern-Vereinigung, Demeter, KAG Freiland und Bio Suisse dürfen wir auf die Unterstützung wichtiger bäuerlicher Verbände zählen. Damit setzen wir ein Zeichen für den gemeinsamen Weg in Richtung einer möglichst tiergerechten und ökologisch nachhaltigen Schweizer Landwirtschaft.

Meret Schneider, Nationalrätin