Kommentar: Die Übernahme der maroden, nicht rollstuhlgängigen Unterführung durch die Stadt wurde vom Gemeinderat deutlich abgelehnt.

Die Grüne Fraktion und auch die SP-Fraktion lehnen diese Motion ab. Die SVP heuchelt mit Verkehrssicherheit für den Fussverkehr, während es wohl primär darum geht Zebrastreifen zu verhindern. Dabei wären Zebrastreifen mindestens so sicher wie eine Unterführung. Erstens steigt das subjektive Sicherheitsgefühl, wenn der Weg statt durch eine dunkle verwinkelte Unterführung direkt über die Strasse führt. Insbesondere, wenn sie so toll in Schuss ist wie jetzt. Zweitens verleiten Unterführung dazu, bei wenig Verkehr (oder auch bei viel), die Strasse dennoch auf dem direkten Weg zu überqueren, dann aber ohne Ampel, Zebrastreifen und Mittelinsel. Für die Sicherheit ist die Unterführung also nicht notwendig.

Abgesehen davon hat die heutige Unterführung auch nicht direkt sicherheitsrelevante negative Auswirkungen. Während es für Autofahrer*innen spassig ist durch Dübendorf zu brettern, ohne sich um lästige Menschen per pedes zu kümmern, ist die Überlandstrasse für die Bewohner*innen auf der anderen Seite eine Stadtmauer, die sich nur durch ein hässliches Loch unterqueren lässt. Diese Stadtautobahn zerschneidet Dübendorf massiv und jede Massnahme, die diesen Wall ein bisschen weniger zerschneidend macht, ist willkommen.

Selbst wenn wir die vielen negativen Aspekte der jetzigen Situation ausblenden, so stellt sich die Frage, warum wir 4 Millionen für das Debakel aufwenden sollen, denn so viel würde eine barrierefreie Sanierung kosten. Dazu käme noch der Unterhalt. Und nun wird es ein bisschen bizarr, die Motionär*innen schlagen als Alternative Lifte vor. Dies würde vier Lifte voraussetzen, um die Unterführung barrierefrei zumachen – mindestens. Während ich nicht genau weiss, wie viel dies kosten würde, sehe ich doch wie viel Wartung für Lifte nötig ist. Dass die Lifte auch auf Dauer günstiger sind, wenn sie denn überhaupt in der Erstellung günstiger wären, ist stark zu bezweifeln. Und in der Realität ahne ich schon, dass ein Lift dann jedes zweite Wochenende nicht betriebstüchtig ist.

Zusammenfassend stellt sich nun also die Frage, ob wir das Schandloch von Dübendorf übernehmen wollen, um dort viel Geld zu versenken, nur um in ein paar Jahren ein Schandloch mit Liften zu haben, um, und jetzt kommt der Knüller, ein paar Zebrastreifen zu verhindern. Diesen Unsinn machen wir nicht mit und wir hoffen doch stark, dass der Gemeinderat dies auch so sieht.

Julian Croci, Gemeinderat Grüne