Das Postulat wurde einzig von den Grünen und der SP unterstützt und somit abgelehnt.
Als Mitunterzeichnerinnen des Postulats unterstützen wir es natürlich. Die Schweiz schäumt nur so über vor Stolz auf ihre Infrastruktur. Eine Durchmesserlinie hier, ein Basistunnel dort. Da ist es besonders schlimm und unverständlich, dass es die Schweiz nicht schafft, innerhalb nützlicher Frist den ÖV zugänglich für alle zu machen. Diese Frist lief nämlich Ende letzten Jahres ab. Es ist also Menschen mit Behinderung immer noch nicht möglich, den ÖV in vollem Umfang selbstständig zu nutzen. Das ist eine Schande. Und auch in Dübendorf sind wir noch nicht barrierefrei, wie das Beispiel Haltestelle Stadthaus zeigt, die nur einseitig barrierefrei ist.
Aus diesem Grund finden wir es mehr als gerecht, dass Menschen mit Behinderung bis zur Behebung der Schwachstellen den ÖV gratis nutzen können. Warum sollen sie für eine Leistung bezahlen, die immer noch nicht bereitgestellt wird. Sinnvollerweise sollte sich die Umsetzung gut mit dem Tarifsystem des ZVV vertragen. Der gratis ÖV sollte sich deswegen auf die gesamte Zone 121 beziehen. In diesem Zusammenhang wäre es wünschenswert, wenn sich auch noch andere Gemeinden der Initiative anschliessen würden.
Schlussendlich geht es nämlich nicht nur um den ÖV, sondern auch um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Der ÖV ist, insbesondere im Grossraum Zürich, wesentlich mehr Weg als Ziel. Er verbindet uns mit Freundinnen, kulturellen Veranstaltungen, Restaurants und so weiter und so fort. Darum ist es wichtig, dass der ÖV allen zugänglich ist. Nur so können wir auf eine inklusive Gesellschaft hinarbeiten. In Anbetracht dessen ist gratis ÖV auch nur ein Trostpflaster, eines, das es leider braucht, weil die ÖV-Nation Schweiz auf allen Ebenen zu langsam vorwärts macht.
Julian Croci, Gemeinderat Grüne
Schreibe einen Kommentar