Die Poststelle Dübendorf 1 im Zentrum von Dübendorf muss saniert werden. Während der rund eineinhalbjährigen Bauzeit ab Herbst 2014 ist vorgesehen, dass den Einwohnerinnen und Einwohnern von Dübendorf sowie dem Gewerbe zwei Poststellen zur Verfügung stehen: Die Poststelle im lnsiderpark beim Bahnhof und die bisherige Poststelle Dübendorf 2 an der Kunklerstrasse. Beide Stellen liegen auf der Nordseite des Bahnhofs Dübendorf. Das bedeutet, dass Dübendorf für die Dauer der Umbauzeit auf die zentral gelegene Poststelle verzichten muss. Für viele Dübendorferinnen und Dübendorfer sowie für das Gewerbe ist das mit einem beträchtlichen Mehraufwand verbunden. Insbesondere für ältere Menschen ist der Gang zum lnsiderpark ein (zu) weiter Weg. Für die Interpellanten ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Post nicht im Zentrum mit einem Provisorium zum Beispiel auf dem Leepüntareal oder auf dem Chilbiplatz die Bauzeit überbrückt.

Die Interpellanten bitten den Stadtrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

Grüne: ist der Stadtrat der Ansicht, dass die von der Post beabsichtigte Lösung für Dübendorf befriedigend ist?

Stadtrat: Der Stadtrat ist sich bewusst, dass der Zugang zum Postangebotfür einen Teil der Dübendorfer Bevölkerung während der rund eineinhalb jährigen Bauzeit etwas umständlicher sein wird und die vorübergehende Situation daher sicherlich nicht als optimal bezeichnet werden kann. Im Gegenzug dürfen sich die Dübendorferinnen und Dübendorfer aber auf zwei topmoderne neue Poststellen freuen. Mit den damit verbundenen Investitionen zeigt die Post deutlich, dass sie sich zur Stadt Dübendorf und ihrer Bevölkerung bekennt. Angesichts dieser erfreulichen Tatsacheist der Stadtrat der Ansicht, dass das von der Post als Übergangslösung vorgesehene Angebot akzeptabelist. Immerhin besteht dabei die Wahl, jene der beiden Poststellen zu besuchen, die je nach Uhrzeit, Anfahrtsweg und Verkehrsmittel einfacher und bequemererreichbar ist. Während dem bei beiden Poststellen genügend Parkplätze für motorisierte Verkehrsteilnehmer vorhanden sind, wird die neue Poststelle im Insiderpark am Bahnhof zudem mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbarsein.

Grüne: Welchen Einfluss hat die Stadt Dübendorf auf den Entscheid bezüglich Umbau und allfälligem Provisorium?

Stadtrat: Die Schweizerische Post AG hat bei der Erfüllung ihres Grundversorgungsauftrages im Postverkehr die massgebendengesetzlichen Bestimmungenzu berücksichtigen. So hat die Post gemäss Artikel 34 der Postverordnung bei einer geplanten Schliessung oder Verlegung einer Poststelle die Behörden der betroffenen Gemeinden anzuhören. Dies gilt jedoch nur für die dauernde Schliessung oder Verlegung einer Poststelle, nicht jedoch wenn es um die Errichtung eines allfälligen Provisoriums geht. Somit hatte der Stadtrat keinerlei Einfluss auf die vorübergehende Lösungsvariante der Post; er wurde von ihr lediglich darüber in Kenntnis gesetzt.

Grüne: Ist dem Stadtrat bekannt, weshalb die Post auf ein Provisorium in unmittelbarer Nähe des heutigen Standortes während der Bauzeit verzichtet? Falls ja, bitte begründen.

Stadtrat: Wiederholte Anfragen des Stadtrates betreffend die Erstellung eines Provisoriums während des Umbaus der Poststelle Dübendorf 1 wurden von der Post dahingehend beantwortet, dass bei einem Bauvorhaben generell nur dann ein Provisorium eingesetzt wird, wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen, die Nachfrage während der Bauzeit abzudecken und zudem ein geeigneter Standort besteht. Da die Nachfrage im vorliegenden Fall mit dem Betrieb der Poststelle Dübendorf 2 an der Kunklerstrasse und der neuen Poststelle im Insiderpark am Bahnhof während der Bauphase aus Sicht der Post in genügender Weise abgedeckt werden kann, hat diese hauptsächlich aus finanziellen Gründen auf die Errichtung eines aus ihrer Sicht nicht notwendigen Provisoriums verzichtet. Die Post ist deshalb hinsichtlich Beanspruchung eines städtischen Grundstücks für die Errichtung eines Poststellen-Provisoriums nie auf den Stadtrat zugekommen. Auf entsprechende Anfrage hin wurde seitens der Stadt lediglich die Installation einer temporären Postfachanlage auf dem Areal der Stadtpolizei bzw. auf dem Chilbiplatz geprüft. Aufgrund der zu knappen Platzverhältnisse bzw. der äusserst schwierigen Realisierbarkeit hat die Post dieses Vorhaben jedoch wieder verworfen. Auch wenn die Post nie die Bereitschaft für die Erstellung eines Poststellen-Provisoriums auf einem städtischen Grundstückzeigte, gilt es zu den beiden oft genannten Standorten Chilbiplatz und Leepünt-Areal folgendes zu bedenken:

Der Chilbiplatz muss zur Gewährleistung von genügend Parkplätzen im Stadtzentrum sowie für diverse Veranstaltungen wie Chilbi, Flohmärkte oder Zirkus freigehalten werden und könnte nicht während eineinhalb Jahren grösstenteils durch ein Poststellen-Provisorium belegt werden. Anders stellt sich die Situation bei der bevorstehenden, bis voraussichtlich Ende Mai 2015 dauernden Zwischennutzung eines Randbereiches des Platzes durch ein deutlich kleineres Provisorium der Credit Suisse dar, da der Chilbiplatz im gewohnten Rahmen praktisch uneingeschränkt nutzbar bleibt. Das Platzangebot auf dem Leepünt-Areal ist aufgrund der aktuellen Zwischennutzung (Coop-Provisorium) derart eingeschränkt, dass darauf die gleichzeitige Realisierung eines Poststellen-Provisoriums nicht möglich wäre.

Grüne: Ist dem Stadtrat bekannt, was die Kosten für ein Provisorium 2.8. auf dem Leepünt-Areal oder auf dem Chilbiplatz während der Umbauzeit von rund eineinhalb Jahren wären? Müsste sich die Stadt an Kosten für ein Provisorium beteiligen?

Stadtrat: Genaue Zahlen sind dem Stadtrat nicht bekannt. Laut Angaben der Post hätte für die Erstellung eines Provisoriums jedoch mit Kosten von mehreren hunderttausend Franken gerechnet werden müssen. Eine Kostenbeteiligung der Stadt Dübendorf stand nie zur Diskussion und wäre für den Stadtrat auch nicht in Frage gekommen, da es nicht die Aufgabe der Stadt Dübendorf sein kann, den Betrieb eines wirtschaftlich orientierten Unternehmens, das die Post in ihrer Form als spezialgesetzliche Aktiengesellschaft des Bundes darstellt, mit Steuergeldern zu unterstützen.

Grüne: Hat sich der Stadtrat für die Schaffung eines Provisoriums in Zentrumsnähe bei der Post stark gemacht? Wenn ja, wie?

Stadtrat: In diversen Gesprächen mit den Verantwortlichen der Post wurde von Seiten des Stadtrates der Wunsch eines Provisoriums in der Nähe des Umbauprojektes mehrfach platziert. Die für den Entscheid alleine zuständige Post ist jedoch aus den vorstehend genannten Gründen nicht darauf eingetreten.

Grüne: Ich hoffe, es wird nicht allzu langweilig, da die Würfel zu diesem Thema ja bereits vor einiger Zeit gefallen sind. Ich habe deshalb meinen heutigen Input zweigeteilt. Im ersten Teil werde ich relativ kurz durch die Antworten hindurchgehen, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Im zweiten Teil habe ich meine persönlichen Gedanken einmal in anderer Form zusammengefasst. Nochmals zur Ausgangssituation der Postversorgung, welche ich bereits letztes Mal dargelegt habe. Heute haben wir die Situation, dass wir bei der Wilstrasse und im Flugfeld eine Poststelle haben. Während der nächsten zwei Jahre werden diese beim Insiderpark und im Flugfeld positioniert sein, also beide nördlich des Bahnhofs. Die endgültige Lösung wird dann im Jahr 2017 eine Poststelle im Zentrum und eine beim Insiderpark aufweisen. Zu meinen Fragen habe ich folgende Antworten durch den Stadtrat erhalten:

(Antworten des Stadtrates siehe oben)

Dies ist die Zusammenfassung über die Wirkung dieser dringlichen Interpellation. Wie Orlando Wyss bereits letztes Mal sagte, wurde das Thema nun immerhin in der Öffentlichkeit diskutiert. Jetzt möchte ich aber einen kleinen Versuch wagen, da mir nach dem Lesen der Interpellationsantwort auch etwas die Worte fehlten:

«Die Post,
Der Stadtrat,

Die Post will,
Der Stadtrat will,

Die Post will, aber
Der Stadtrat will aber

Die Post will aber, dass
Der Stadtrat will aber, dass

Die Post will aber, dass dann
Der Stadtrat will aber, dass dann

Die Post will aber, dass dann halt
Der Stadtrat will aber, dass – dann halt!

Die Post will aber, das dann halt doch
Der Stadtrat will aber dass – dann halt doch

Die Post will aber das dann halt doch nicht.
Der Stadtrat will aber dass – dann halt doch nicht.»

Schade, denn aus meiner Sicht wäre eine finanziell tragbare Lösung auf dem Leepünt-Areal in Kombination mit dem Coop-Provisorium machbar gewesen.

Stefan Kunz, Gemeinderat, Grüne Dübendorf & Mitunterzeichnende

Die Interpellation und die Antwort des Stadtrates können Sie hier herunterladen.