Anmerkung: Die Grünen Stadt Dübendorf hatten zu dieser Vorlage Stimmfreigabe beschlossen. Der nachfolgende Leserbrief gibt daher nur die Meinung von David Siems wieder.

Im Frühling diesen Jahres ist der erste ETH-Betrieb in ein ehemaliges Flugplatzgebäude eingezogen. Der Innovationspark ist damit im Kleinen bereits Realität. Seine wahren Auswirkungen zeigen sich jedoch in den benachbarten Quartieren: Es wird fleissig aufgezont und ausgesteckt. Wenn es nach der Stadtregierung geht, wird das gesamte Flugfeldquartier inklusive Wangenstrasse und die Gegend um den Bahnhof Dübendorf in den nächsten Jahren komplett abgerissen und neu aufgebaut. Man spricht von „Aufwertung“, ich nenne das: „Vertreibung“.

Gerade das Flugfeld ist eines von wenigen Quartieren, in denen Familien und Geringverdiener noch günstige Wohnungen finden. Diese Leute – unsere Nachbarn und Freunde – werden die Stadt in den nächsten Jahren zu hunderten verlassen müssen. Von dieser „Aufwertung“ profitieren dann ihre Nachmieter – Expats, die das Land nach wenigen Jahren wieder verlassen. Aus heute lebendigen, durchmischten Quartieren werden so anonyme Wohnfabriken. Zwar hat die Stadt noch zahlreiche grosse Landreserven, auf denen man diese günstigen Wohnungen ersetzen könnte. Mit der heutigen Zusammensetzung von Stadt- und Gemeinderat wird es dafür aber keine Mehrheit geben.

Von allen Argumenten, die gegen den Innovationspark sprechen, ist das für mich das ausschlaggebende. Ich werde gegen die Umzonung Flugplatzrand Nord stimmen, damit meine Nachbarn meine Nachbarn bleiben.

David Siems