Kritik und Anregungen aus Sicht des Naturschutzes zu Richtplan und BZO

Naturschutz in Dübi konkret – jetzt handeln!

Es ist Zeit, zu handeln. Die Stadt Dübendorf soll ihren Beitrag zur Förderung der Biodiversität und des Klimaschutzes leisten. Zwei wichtige gesetzliche Grundlagen werden zurzeit revidiert, da können wir ansetzen.

Wir wollen, dass die Waldohreulen weiterhin mitten in Dübendorf nisten. Dass die Steinkrebse in den Sagentobelbach zurückkehren. Dass die Biber in der Glatt heimisch bleiben. Dass uns grosse, alte Bäume in heissen Sommern Schatten spenden.

Die Biodiversität leidet auch in der Schweiz, das ist unterdessen allgemein bekannt. Die vorhandenen Schutzgebiete und ökologischen Flächen reichen nicht aus, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Was können wir in der Stadt Dübendorf für eine Verbesserung der Situation tun? Wie können wir unsere gesetzlichen Grundlagen zugunsten der Biodiversität, zugunsten der Natur anpassen? Zurzeit werden der Richtplan und die Bau- und Zonenordnung (BZO) in unserer Stadt revidiert. Richtplan und BZO sind wichtige Hebel für den Umweltschutz in der Gemeinde. Hier müssen wir ansetzen, wenn wir etwas verändern wollen.

Verschiedene Organisationen, die sich für Natur- und Umweltschutz in Dübendorf einsetzen, haben sich getroffen und gemeinsam die Entwürfe des neuen Richtplanes und der Bau-und Zonenordnung kritisch angeschaut. Wir wollen bewirken, dass die Entwürfe zugunsten der Natur angepasst werden.

Wir anerkennen, dass die vorliegenden Entwürfe punkto Biodiversitätsförderung in die richtige Richtung gehen. Die Stadt möchte ihre Verantwortung wahrnehmen und ihren Anteil an der Erhaltung und Förderung der Biodiversität leisten. Die genannten Probleme scheinen erkannt zu sein und mögliche Lösungsansätze sind in den Bestimmungen im BZO-Entwurf zu finden. Wir sind aber der Meinung, dass die Stadt Dübendorf viel weiter gehen kann und auch soll. Der revidierte Richtplan und die BZO der Stadt Dübendorf können in Bezug auf die Biodiversitäts-Förderung Vorbildcharakter für andere Gemeinden haben.

Im vorliegenden Richtplan-Entwurf werden Massnahmen betreffend Klimaschutz und Gewässer vorgeschlagen. Das begrüssen wir!

Wir fordern, dass im Richtplan generelle Ziele betreffend Naturschutz formuliert werden. Die beiden Naturschutzgebiete von überkommunaler Bedeutung, nämlich Kiesgrube Stettbach, sowie Glattaltläufe und Mühlekanal sind im Plan nicht eingezeichnet! Ausserdem vermissen wir im Richtplantext, dass die Stadt Dübendorf ökologische Freiräume schaffen und sie auch untereinander vernetzen will. Das ist ein sehr wichtiger Punkt.

Positiv aufgefallen ist uns im BZO-Entwurf die Einführung einer Grünflächenziffer, die die Durchgrünung der Wohngebiete sicherstellen soll. Es sind zum Teil Bestimmungen zu standortgerechter Bepflanzung und ökologisch wertvollen Grünflächen enthalten. Bei Arealüberbauungen wird ein höherer Anteil an Grünfläche verlangt.

Allgemein sind aber die Anliegen der Tiere und Pflanzen schlecht vertreten. Wir schlagen zum Beispiel allgemeine Vorschriften zum Thema störendes Kunstlicht (Lichtemissionen), klimaangepasste und naturfreundliche Bauweise und Baumschutz vor. Die ökologische Qualität der Grünflächen muss bei den Bauherrschaften stärker eingefordert werden und allgemein muss die Grünflächenziffer erhöht werden.

Die genannten Kritikpunkte und weitere Inputs reichen wir als Anträge mit Begründungen ein. Wir hoffen, dass diese berücksichtigt werden von den verantwortlichen Personen. Als nächstes werden die überarbeiteten Entwürfe dem Gemeinderat vorgelegt, anschliessend wird auch die Bevölkerung an der Urne darüber abstimmen können.

Grüne Dübendorf, Grünliberale Dübendorf (GLP/GEU) und Naturschutzverein Dübendorf und weitere interessierte Einwohner:innen und Fachpersonen.

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