Das baufällige Gebäude beim Stadthaus wurde in den letzten Jahren zu einem wichtigen Sozialen Treffpunkt in Dübendorf: Der soziale Mittagstisch Subito, das Märtkafi, „Pasta & Piano“ und weitere gemeinnützige Angebote beleben die Gegend. Das liegt in erster Linie daran, dass die Stadt in den letzten 20 Jahren einen Grossteil ihrer Liegenschaften verkauft oder für hohe Zinsen im Baurecht vergeben hat, um den tiefen Steuerfuss zu finanzieren: Sie hat schlicht keine alternativen Standorte für solche Angebote mehr.

Das Subito wird demnächst ins Reformierte Gemeindezentrum einziehen, Pasta & Piano findet im Zwicky-Areal Unterschlupf. Andere können sehen, wo sie bleiben: Der Stadtrat will das Gebäude zügig abreissen lassen.

Für die Neunutzung des grossen Leepünt-Areals gab es eine Reihe von Workshops. Die Ergebnisse der Workshops sind recht komplex und umfassen unter anderem bezahlbare Wohnungen für Jung und Alt, attraktive öffentliche Räume und eine „publikumsorientierte“ Nutzung beim Stadthausplatz (wo sich heute noch das baufällige Gebäude befindet). Gemeinnützigkeit steht also nicht mehr im Vordergrund, dafür aber wenigstens Gemeinschaftlichkeit. Dieser Anspruch beisst sich mit den Rendite-Interessen, die die Stadt bei ihrer Immobilienpolitik bislang verfolgt hat.

Die Ausschreibung für das Projekt ist recht knapp und der Stadtrat äussert ganz klar den Wunsch, eine Rendite zu erzielen. Die Frist ist angesichts der komplexen Aufgabe ebenfalls eher kurz angesetzt. Und nun kommt dazu, dass man dieses Gebäude so zügig abreissen möchte. Ich frage mich, ob man hier einfach möglichst schnell Realitäten schaffen will. Unser Stadtzentrum verödet nach und nach. Wenn wir so weiter machen, findet das Leben in 15 bis 20 Jahren im Hochbord statt. Das Leepünt-Areal ist eine seltene Chance, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Es macht keinen Sinn es dafür zu opfern, unsere ohnehin prall gefüllte Stadtkasse noch weiter zu füllen. Eine Stadt ist ein Gemeinwesen und keine Bank.

David Siems, Grüne Dübendorf