Die Koordinationstelle wurde mit 35 Ja- zu 0 Nein-Stimmen eingeführt.

Als wir im März für unsere Biodiversitäts-Initiative auf der Strasse am Unterschriften sammeln waren, sprach ich eine alte Dame an. Wie so oft führte das Gespräch weg vom eigentlichen Thema. Die Seniorin hatte einiges zu sagen, sie ist gar nicht zufrieden mit unserer Stadt. Am Bahnhof Dübendorf fehle ein Wartehäuschen und genügend Sitzplätze bei der Bushaltestelle. Überhaupt fehlten Sitzbänke und es sei ungemütlich und wenig einladend, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. Sie habe sich schon mehrere Male bei der Stadt gemeldet, sei auch schon zum Stadtpräsidenten gegangen, aber ohne Erfolg. Nun habe sie aufgegeben. Ich solle «denen» nur sagen, dass es unzufriedene alte Frauen gebe in Dübendorf. Das habe ich nun getan, ich hoffe, es haben es alle gehört.

Ja, ich denke, wir können einiges tun für die betagten Menschen in unseren Reihen, der vorliegende Antrag ist ein erster Schritt in diese Richtung. Der Stadtrat beantragt beim Gemeinderat den Kredit für die Einführung einer provisorischen Beratungs- und Koordinationsstelle.

Auf die Vorgeschichte möchte ich nicht mehr eingehen, wir wissen alle, dass die verantwortlichen Personen dieses Anliegen auf die lange Bank schoben und jahrelang nichts unternahmen. Die Fraktionen Grüne und SP sind sehr erleichtert, dass nun Bewegung in die Sache kommt. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Motionärin Tanja Boesch fürs hartnäckige Dranbleiben.

In der Altersstrategie 2030 der Stadt Uster habe ich folgende Kriterien für eine altersfreundliche Stadt gefunden:

„«Altersfreundliche Städte» definieren sich wie folgt:

  • Sie schenken den Bedürfnissen älterer Menschen erhöhte Aufmerksamkeit.
  • Sie anerkennen ihre Verschiedenartigkeit.
  • Sie respektieren die individuellen Entscheidungen und die Wahl des Lebensstils älterer Menschen.
  • Sie schaffen Rahmenbedingungen, damit Menschen mit zunehmendem Alter die Gesundheit wahren und am sozialen Leben teilnehmen können.
  • Sie gewährleisten die Sicherheit älterer Menschen.
  • Sie fördern den Einbezug und die Partizipation in sämtlichen Belangen des kommunalen Lebens.“

Wie wir von der kritischen Bürgerin auf der Strasse gehört haben, müssen wir in Dübi zum Beispiel den zweit- und drittletzten Punkt verbessern. Sicher sind das nicht die einzigen Punkte, die es zu verbessern gilt… Eine Fachstelle Alter, wie es sie in Uster gibt, geht solche Themen an und setzt sich für unsere Alten ein.

Wenn die Fachstelle 2024 definitiv eingeführt wird, stellt sich für uns die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, die Beratung auch für behinderte Leute zu öffnen. Denn die Fragestellungen und Probleme sind in etwa dieselben wie für ältere Leute. Wir bitten den Stadtrat, diese Frage im Aufbau der definitiven Stelle zu berücksichtigen.

Unser Anliegen ist auch, dass die Stadt strategisch vorgeht, dass die zuständige Abteilung eine Alterstrategie entwirft und die zukünftige Fachperson einer definitiv eingeführten Beratungsstelle miteinbezogen wird bei der Ausarbeitung der Strategie.

Die Fraktionen Grüne und SP befürworten den vorliegenden Kreditantrag und die Schaffung einer provisorischen Beratungs- und Koordinationsstelle. Wir bitten den Stadtrat, im Prozess der Einführung der definitiven Lösung unsere Vorschläge zu diskutieren, sowie aktiv das Vorgehen zu kommunizieren. Fach- und politische Personen sollten miteinbezogen werden.

Flavia Sutter, Gemeinderätin Grüne

Sie können die Motion hier herunterladen.