Es seien keine illegalen Aktionen nötig, damit Jugendliche sich Gehör verschaffen könnten. Anstatt Radau zu machen am 5. September, hätte jeder der drei Klimaaktivisten eine Einzelinitiative in den Gemeinderat einbringen können. So tönte es seitens Vertreter der SVP und FDP am 3. Oktober 2022 an der Gemeinderatssitzung.

Dies als Reaktion auf den spektakulären Auftritt einer Vierergruppe von Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten an der vorangehenden Gemeinderatssitzung vom 5. September 2022. In dieser erhoben die vier jungen Erwachsenen plötzlich ihre Stimme, standen auf, marschierten mit dem Banner «Klimakrise ernst näh» auf die Bühne und wollten für wenige Minuten einen Appell an den Rat richten bezüglich des Ernstes der Lage in Sachen Klimawandel. Worauf einerseits der Live-Stream unterbrochen wurde, wie auch die Sitzung selbst, andererseits wurden die Appellierenden gebeten aufzuhören und die Bühne wieder frei zu geben.

Ebenso konnte ich das erste Mal als Zuschauerin richtig miterleben, wie gespalten die Meinungen und Ansichten aller Parteien sind. Während die SVP und FDP aus Protest den Saal verliessen, SP und Grüne die Aktion gut und willkommen hiessen, schauten die restlichen Parteien mit grossen Augen zu.

Kein Jugendparlament

Es ist mir wichtig, hier die Aussage des SVP-Vertreters aufzunehmen, der meinte, es gäbe für junge Leute sehr viele Möglichkeiten, ihre Meinung in den politischen Prozess einzubringen. In Dübendorf gibt es die Kinderund Jugendkommission und das wars. Bei uns in Dübendorf gibt es keinen Jugendrat und auch kein Jugendparlament, so wie man es aus den Regionen Winterthur, Illnau-Effretikon oder Zürich kennt. Für Dübendorf, die viertgrösste Gemeinde im Kanton Zürich mit über 30000 Einwohnenden, ist dieser Fakt erschütternd. Deshalb schreibe ich diesen Leserbrief, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir mehr Optionen für uns Jugendliche in Dübendorf brauchen!

Ich bin sechzehn Jahre alt und finde es wichtig, dass man sich dessen bewusst ist, dass es eben nicht «so viele Möglichkeiten» in Dübendorf gibt, um Projekte, Ideen und Weiteres umsetzen zu können.

Maria Heizmann, Mitglied im Jugendparlament Zürich und in der Kinder- und Jugendkommission Dübendorf