An der letzten Gemeinderatssitzung strich eine unheilige Allianz aus Grünliberalen, SVP und weiteren Ratsmitgliedern den Leihveloservice Publibike aus dem Budget 2024. Die Nutzung sei zu gering, um die jährlichen Kosten von 20’000 Franken zu rechtfertigen. Diese Entscheidung zeugt von fehlendem strategischen Denken.

Publibike-Fahrten von und nach Dübendorf nahmen zwischen 2019 und 2023 von 1’532 auf 19’047 zu (Quelle: Anfrage Publibike)

Schon bei der Glattalbahn wurde kurz nach der Einweihung behauptet, dass es sich um eine Fehlinvestition handle, weil die Nutzung zu gering sei. Heute ist sie aus dem öV-Netz des Glatttals kaum mehr wegzudenken. Publibike wurde erst Ende 2019 eingeführt und verzeichnete seitdem jedes Jahr einen Nutzungszuwachs im zweistelligen Bereich. Bis Mitte Dezember 2023 hat sich die Nutzung mehr als verzwölffacht. Jedes neue Angebot braucht Zeit, um sich zu etablieren. Wird es gleich wieder eingestampft, ist das bereits aufgewendete Geld von vornherein aus dem Fenster geworfen.

Dass Publibike diese Zeit nicht bekommen soll, liegt vermutlich nicht an den sehr geringen Kosten. Im Moment werden in Dübendorf gegen jeden geplanten Fussgängerstreifen und jede Verkehrsinsel aussichtslose Rekurse eingereicht. Alles, was nicht ausschliesslich dem Auto dient, wird aus Prinzip und gegen jede Vernunft torpediert. Dabei nutzen die allermeisten Menschen je nach Situation verschiedene Verkehrsmittel. Ich selbst bin froh, dass ich ab und zu mit dem Auto gefahren werde und selbst der überzeugteste Autofahrer geht hin und wieder zu Fuss.

Die Grünliberalen politisieren an ihren eigenen Leuten vorbei, wenn sie sich für diese z’Leidwerchpolitik vor den Karren spannen lassen. Zudem torpedieren sie damit ihr langjähriges Ziel, die Parkplätze auf dem Adlerplatz aufzuheben. Die Nachfrage nach Parkplätzen im Zentrum wird immer weiter zunehmen, wenn das Verkehrswachstum nicht über eine kluge Veloförderung aufgefangen wird.

David Siems, Grüne Dübendorf