Der Todesstoss für Publibike, Ausgabe vom 15. Dezember

Der Dübendorfer Gemeinderat entschied während der Budgetsitzung vom 11. Dezember, das Geld für Publibike zu streichen. Dadurch sollen jährlich 20000 Franken (plus die einmaligen 40000 Franken für die Stelen bei den Velostationen) gespart werden. Publibike ist ein Veloverleihsystem mit verschiedenen Stationen, an denen Velos und E-Bikes ausgeliehen und an einer beliebigen anderen Station zurückgegeben werden können. Das Angebot bietet eine ergänzende Verkehrslösung zum öffentlichen Verkehr, das entweder für die sogenannte letzte Meile oder ausserhalb der Betriebszeiten von Bus und Bahn genutzt werden kann. Ein Vorteil von Publibike gegenüber Konkurrenzangeboten ist, dass die Velos an festen Standorten abgestellt werden müssen – im Gegensatz dazu stehen jene anderer Anbieter «wild» in der Gegend herum. Während die Nutzerinnen und Nutzer die Velomiete zahlen, übernimmt die betreibende Gemeinde in der Regel die Kosten für die Velostationen.

Nutzerinnen und Nutzer profitieren von einem niederschwelligen Mobilitätsangebot, das kostengünstig und gut für die Gesundheit ist. Gleichzeitig erhöht es die Standortattraktivität der Zentren und trägt zur Reduktion des Strassenverkehrs bei, wenn vermehrt das Velo statt das Auto genutzt wird.

Publibike verzeichnet seit jüngerer Zeit jährlich ein zweistelliges Wachstum, und auch in Dübendorf wird das Angebot immer beliebter: Alleine zwischen 2021 und 2022 verdoppelte sich die Zahl der Ausleihen. Dass den Dübendorferinnen und Dübendorfern eine öffentliche Grundversorgung wichtig ist, zeigen die Abstimmungen zugunsten der millionenschweren Neubauten der Oberen Mühle und des Hallenbades. Die Kosten für Publibike sind dagegen Peanuts. Diese wollte der Gemeinderat sich und der Dübendorfer Bevölkerung offenbar nicht gönnen – vielleicht fehlten an der Budgetsitzung die Mandarinli. Der Entscheid geht
an den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner vorbei und sollte korrigiert werden.

Benjamin Spielmann, Dübendorf