Foto: Julian Croci

Foto: Julian Croci

Velofahren in Dübendorf macht nicht nur Spass, findet Grüne-Gemeinderat Julian Croci. Die Stadt sollte ihre Vorteile mehr ausnutzen. Ein Gastbeitrag.

Velofahren ist in Dübendorf ganz okay. Lässt man Gockhausen aussen vor, ist es ziemlich eben. Jung und Alt müssen sich nicht sportlich Verausgaben, um ans Ziel zu kommen. Dennoch macht Velofahren in Dübendorf nicht nur Spass.

Grosse Strassen zerschneiden gerne mal die geplante Route und behindern die flotte, ökologische, platzsparende und gesunde Wegbewältigung.

Schmale Unterführungen sollten im Schritttempo durchfahren werden, um Kollisionen mit Fussgänger*innen und anderen Velofahrer*innen zu vermeiden.

An den Ampeln der Überlandstrasse entlang, wartet man gerne auch mal ein Minütchen oder zwei.

Velofahren auf dem Arbeitsweg

Entgegen der weitläufigen Meinung, Velofahren ist etwas für die Freizeit, gibt es bereits heute viele Leute, die zumindest einen Teil ihres Arbeitsweges mit dem Velo zurücklegen. Ähnlich wie Menschen, die noch mit dem Auto pendeln, wollen auch sie schnell, effizient und sicher ans Ziel kommen.

Wie Strassen müssen auch Velowegnetze gewisse Qualitäten haben, um diese Anforderungen zu erfüllen. «Stopp-and-Go»-Verkehr ist mit dem Velo mühsam. Das Anfahren braucht mehr Kraft als bei konstanter Geschwindigkeit zu fahren und ähnlich wie beim Auto geht viel Zeit verloren.

Bei Autos kaum Mischverkehr

Eine andere Unart ist der Mischverkehr: Velowege sind toll, zumindest, solange man nicht die ganze Zeit mit Argusaugen nach fast unsichtbaren Hundeleinen Ausschau halten muss oder Fussgänger*innen von hinten anklingeln.

Das macht weder den Fussgänger*innen noch den Velofahrer*innen Freude und schürt nur eine ungesunde Konkurrenz und Giftigkeit, während der Grossteil der Strasse von Autos in Beschlag genommen wird.

Bei Autos gibt es übrigens nur noch auf ganz kleinen Quartierstrassen ansatzweise Mischverkehr, oder wann sind Sie das letzte Mal mitten auf der Ringstrasse spaziert?

Unzureichende Beleuchtung

Zu guter Letzt lässt man Velofahrer*innen wie auch Fussgänger*innen nachts gerne im Dunkeln stehen.

Ein Paradebeispiel findet sich im Niemandsland zwischen Zürich Altried und dem Hochbord Quartier. Egal welchen Weg man nimmt, früher oder später steht man nachts im Dunkeln.

Dies ist schade, bietet die Tram- und Busstation Altried doch gute Verbindungen sowohl in die Innenstadt als auch nach Oerlikon und könnte wunderbar als Haltestelle genutzt werden, um nach dem Ausgang oder der Spätschicht mittels kurzen Spaziergangs ins Hochbord zu kommen.

Selbstverständlich ist es nicht opportun, die ganze Nacht über Laternen entlang der Fuss und Velowege brennen zu lassen (Stichwort Lichtverschmutzung), Bewegungsmelder könnten aber Abhilfe schaffen und so diese Lücke schliessen.

Dübendorf als Velostadt

Eigentlich läge Dübendorf perfekt, um sich als Velostadt einen Namen zu machen. Um in die Zürcher Innenstadt zu gelangen, muss man zwar über den Zürichberg, mit den heute weitverbreiteten Elektrovelos ist dies aber kein Problem.

Der Weg nach Zürich Nord ist sowieso flach. Der gute ÖV-Anschluss eröffnet auch die Möglichkeit, mit dem Velo nur eine Teilstrecke zurückzulegen, falls man weiter weg muss.

In der Stadt Zürich wurde im September die Velorouten-Initiative angenommen.

Es wäre schade, wenn vernünftige Velostruktur an Zürichs Grenzen aufhören würde. Auch darum sollte Dübendorf seine Vorteile endlich ausnutzen und sich als Ziel setzen, eine top Velostadt zu werden.

Julian Croci, Gemeinderat Dübendorf, Junge Grüne