An der September-Sitzung haben viele Angestellte unserer Stadtverwaltung ihrem Unmut Luft gemacht und vor der Sitzung demonstriert. Sie forderten den vollen Teuerungsausgleich rückwirkend auf den Juli 2023. Man kann diese Aktion gut finden oder nicht, sie zeigt aber auf jeden Fall auf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Auch dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen und Dübendorf verlassen, muss uns zu denken geben. Die Fluktuation habe bis Mitte September 18 Prozent betragen. 18 Prozent aller Angestellten haben 2023 bis Mitte September gekündigt! Ehrlich gesagt, habe ich ein Déjà-vu. Es erinnert mich an die Situation mit dem Sozialamt. Wir von der linken Ratsseite haben über Jahre hinweg immer wieder auf die Missstände hingewiesen, die eigentlich offensichtlich waren und niemand hat reagiert. Das muss dieses Mal nicht so kommen! Wir bitten dringendst darum, die Angestellten mit ihren Wünschen ernst zu nehmen. Nur schon aus Respekt vor der essenziellen Arbeit, die sie für Dübendorf machen. Wir können es uns nicht leisten, dass noch mehr gut qualifizierte Leute davonlaufen! Zumal der Wunsch nach einem Teuerungsausgleich kein exotischer, sondern ein selbstverständlicher ist. Wenn die Waren teurer werden, muss der Lohn steigen. Und was passiert, wenn das Personal fehlt und Springer eingesetzt werden, wissen wir unterdessen. Das wird sehr teuer!

Wir appellieren an den Stadtrat, den Teuerungsausgleich zu gewähren und das Anstellungs- und Besoldungsreglement so zu gestalten, dass das System transparent und verständlich für alle ist. Ausserdem fordern wir, das Personal angemessen in der geplanten Personalkommission einzubinden und sie teilhaben zu lassen an der Gestaltung des neuen Anstellungs- und Besoldungsreglementes. Per 1. Januar 2024 wird die Verwaltung neu organisiert. Wir bitten den Stadtrat, die Angestellten zu informieren, wie sich diese Neuorganisation auswirken wird, wer welche Kompetenzen haben wird. Das ist offenbar bis jetzt nicht geschehen. Wir appellieren auch an euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass ihr in der Budgetberatung die Situation in der Verwaltung im Hinterkopf habt. Dübendorf wächst, deshalb muss auch die Verwaltung ausgebaut werden. Wenn wir eine qualitativ gute Verwaltung haben wollen, dann müssen wir dem Personal etwas bieten. Faire Entlöhnung, genügend Zeit und Wertschätzung.

Flavia Sutter, Gemeinderätin Grüne